Insuffizienz der Bauchspeicheldrüse
Die Anzahl der Menschen mit Bauchspeicheldrüsenstörungen liegt höher als bisher angenommen. Durch neue Testverfahren kann man frühzeitig feststellen, ob der exokrine Teil der Bauchspeicheldrüse richtig funktioniert oder nicht. Es ließ sich feststellen, dass ca. 30 Prozent der Gallensteinpatienten und ca. 50 Prozent der Diabetiker Unregelmäßigkeiten der Pankreasfunktion aufweisen.
Auch bei vielen Osteoporosepatienten finden sich klinische Symptome der Pankreasinsuffizienz. Die Bauchspeicheldrüse an sich hält lange durch bevor sich eindeutige Beschwerden zeigen, meist sind dann schon 90 Prozent der Funktionen verloren. Es kommt dann oft zu unklaren Durchfällen, Fettstuhl und Gewichtsverlust. Die Bauchspeicheldrüse gibt dann nur noch wenig bis gar keine Verdauungsenzyme mehr in den Darm ab und die Nahrung passiert den Darm unverdaut. Andererseits kommt es zur Maldigestion, d.h. wichtige Nährstoffe, Vitamine, Spurenelemente werden nicht mehr aufgenommen, was wiederum Mangelerscheinungen und Gewichtsverlust nach sich zieht.
Die Bauchspeicheldrüse produziert pro Tag ungefähr 2,5 Liter Pankreassekret, welches wichtige Verdauungsenzyme (Amylase und Lipase) und Bicarbonat enthält. Dieses Sekret gelangt über kleine Ausführungsgänge in den Ductus pancreaticus weiter über den Gallengang in den Zwölffingerdarm. Oft führen Veränderungen zu einer Erhöhung der Viskosität des Pankreassekrets, wodurch die meist sehr kleinen Ausführungsgänge verstopft werden. Dadurch kommt das Sekret nicht in den Dünndarm und somit kann keine richtige Verdauung stattfinden. Die Drüsengänge erweitern sich mehr und mehr und das Drüsengewebe wird zerstört und in Narbengewebe umgewandelt.
Deshalb sollten Beschwerden wie Völlegefühl, Übelkeit nach oder während dem Essen, wiederkehrende Oberbauchschmerzen, Blähungen und unklarer Gewichtsverlust näher untersucht werden. Mit Hilfe einer Stuhlprobe kann die Pankreaselastase bestimmt werden, um zu sehen inwieweit die exkretorische Funktion noch vorhanden ist. Die Sensitivität diese Tests liegt für die Bestätigung einer exokrinen Pankreasinsuffizienz bei über 90 Prozent. Werte über 200 Mikrogramm/g Stuhl gelten hierbei als normal, Werte unter 200 weisen auf eine Insuffizienz hin, Werte unter 100 sollten einer weiterführenden Diagnostik zugeführt werden.
Als bewährte Behandlung gilt bis heute eine Substitution mit Pankreasenzymen (Rizoenzyme, Pankreatinpräparate).
Die Bauchspeicheldrüse verhält sich lange still und symptomfrei, lediglich unklare Durchfälle weisen am Anfang auf ein Problem hin. Übelkeit und Oberbauchschmerzen treten oft erst auf, wenn das Organ seine Funktion schon eingebüßt hat.
Yvonne Mieth
Heilpraktikerin aus München
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